27 July 2023Armenia

Turbulente Region im Spiegel des Films

Das Internationale Filmfestival „Goldene Aprikose“ präsentiert bereits zum zwanzigsten Mal ein Programm mit Filmen aus der Region des Kleinen Kaukasus

by Sona Karapoghosyan
© Nvard Yerkanian


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Ein weißes Auto durchquert eine monotone, leere Landschaft. Es fährt über holprige Straßen auf die „neue“ Grenze zwischen zwei Ländern zu, die von diesen noch demarkiert und bestätigt werden muss. Das ist im Wesentlichen die Handlung von Landshaft – ein Dokumentarfilm des deutschen Filmemachers Daniel Kötter, der beim diesjährigen Internationalen Filmfestival Goldene Aprikose in Jerewan den Regionalwettbewerb eröffnete. Das Festival, das dieses Jahr sein zwanzigjähriges Jubiläum begeht, hat sich zu einem der wichtigsten Events in der Kinolandschaft des Kleinen Kaukasus entwickelt. Es verbindet die Region mit dem Westen und sorgt dafür, dass ihre besten und interessantesten Filme in Jerewan gezeigt werden. Dass diese wichtige Veranstaltung mit Kötters Film eröffnet wurde, der die Region als ein Sammelbecken unlösbarer Konflikte darstellt, hat etwas Symbolisches. Dieses Motiv kling auch in den anderen Filmen des Programms an. Dabei fällt auf, dass die Filmmacherinnen und Filmemacher ihre Narrative bevorzugt im dokumentarischen Genre entfalten, als ob eine fiktionale Herangehensweise nicht recht passen wolle zu dieser gefährlichen und unruhigen Region.

Landshaft wurde 2021 bis 2022 in der Gegend um Wardenis und Sotk gedreht, nicht weit von der Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan. Zu Sowjetzeiten war diese Grenze – wie viele andere Grenzen zwischen den damaligen Sowjetrepubliken – nicht klar festgelegt. Nach dem Ersten Arzach-Krieg 1991, der die Konflikte, die ihn verursacht hatten, nicht löste, und ohne diplomatische Beziehungen zwischen den beiden Ländern war an eine endgültige Grenzziehung nicht mehr zu denken. Vor 1990 waren in der Region um Wardenis weit mehr als nur zwei ethnischen Gruppen ansässig gewesen. Diese ethnische Vielfalt verdankte sich auch der Nähe zur Goldmine von Sotk, der größten im Kleinen Kaukasus. In den 1960er Jahren wurde in Wardenis eine Wohnsiedlung für die Minenarbeiter errichtet – Banawan, eine Stadt in der Stadt, mit eigener Schule, eigenem Kulturzentrum und eigenem Kindergarten. Der Krieg, der von 1991 bis 1994 dauerte, hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die ethnische Zusammensetzung in der Region. Es kam zu einem Bevölkerungsaustausch, bei dem Menschen armenischer Herkunft, die aus Aserbaidschan eintrafen, sich in den Häusern der fortgezogenen aserbaidschanischen Bewohnern ansiedelten. Viele dieser Zugewanderten konnten es sich in der Stadt nicht auf Dauer einrichten und zogen weiter nach Russland oder in andere Regionen. Von all dem erzählt der Film Landshaft. Die Protagonistinnen und Protagonisten erinnern sich an ihre sowjetische Vergangenheit und an den Arzach-Krieg von 2020 und äußern ihre Zukunftserwartungen. So erkundet der Film nicht nur das Gedächtnis des Ortes im Kontext der aktuellen geopolitischen Situation, sondern zeigt auch, wie die lokale Bevölkerung ihre Landschaft wahrnimmt – als Boden, der bebaut, als Heimat, die vor dem Feind beschützt werden muss und als Quelle von Gold und anderen Bodenschätzen, die abgebaut und exportiert werden müssen, was der Wirtschaft des Landes zugute kommt, jedoch zugleich die Umwelt zerstört.

Film still from <em>LANDSHAFT</em>Film still from LANDSHAFT© Daniel Kötter

In Notes on Displacement (2022), einem Film des Multimediakünstlers und Regisseurs Khaled Jarrar, geht es um Einwanderung und das ständige Überqueren von Grenzen. Die Aufnahmen entstanden 2015. Jarrar erzählt die Geschichte zweier palästinensische Familien die im Flüchtlingslager Jarmuk in Damaskus untergekommen sind. Anders als bei den meisten anderen Dokumentationen zu diesem Thema folgt der Regisseur den Flüchtlingen auf ihrem Weg und teilt die Erfahrung der Migration und die Schrecken mit ihnen – die qualvollen Versuche, sich nach Europa durchzuschlagen und den Beschuss des Lagers durch IS-Milizen. Zusammen mit seinen Protagonistinnen und Protagonisten überquert er die Grenzen nach Griechenland und Zypern, Mazedonien und Ungarn, bis sie schließlich Deutschland erreichen, das „Land ihrer Träume“. Bei einigen reicht die Vertreibungsgeschichte bis 1948 zurück, als sie ihre Häuser in Palästina verlassen mussten, sodass sie schon zum zweiten oder dritten Mal ihr Zuhause verlieren. Dabei vermeidet der Regisseur politische Statements und schlägt sich nicht auf eine bestimmte Seite. Sein Film bereitet die Fakten mit dokumentarischer Präzision auf, ohne die Situation zu poetisieren oder um Mitleid zu heischen – vielmehr zeichnet er hart und authentisch nach, wie seine Heldinnen und Helden für ein besseres Leben kämpfen.

Im belgischen Dokumentarfilm Waiting for the Flood von Chris Pellerin (2021) geht es unter anderem um den Armenier Meruschan, der nach Europa ausgewandert ist, um sich ärztlich behandeln zu lassen. Der Film hat keinen direkten Bezug zur sozialen und politischen Situation in der Region des Kleinen Kaukasus. Er porträtiert auch Immigranten aus Italien und Serbien. Der Autor erzählt vom Kampf für das Leben, der immer weitergeht, allen bürokratischen Absurditäten zum Trotz, und es gelingt ihm dabei, einen optimistischen Tonfall zu finden.

Film still from <em>WAITING FOR THE FLOOD</em>Film still from WAITING FOR THE FLOOD© Centre Vidéo Bruxelles

Der Spielfilm Endless Borders von Abbas Amini (2023) erzählt von Menschen, die ihr Zuhause aufgeben mussten, um sich vor einem repressiven Regime ins Nachbarland zu flüchten. Im Zentrum steht eine Familie aus Afghanistan, die in den Iran einwandert. Der Film zeichnet die kulturellen Ähnlichkeiten und Unterschiede der beiden Länder nach und thematisiert die Menschenrechtssituation im Iran. Die Emigration aus Afghanistan ist – was kaum verwundert – ein Schwerpunkt im iranischen Kino der letzten Jahre und wird im Spiel- wie im Dokumentarfilm aufgegriffen. Die iranischen Filmemacher stellen eine oder mehrere Personen in den Mittelpunkt. Sie fangen den Alltag der Immigrantinnen und Immigranten ein, zeigen deren Kampf um Integration sowie die aufreibende Bürokratie im Iran.

Ein weiteres zentrales Thema des iranischen Kinos sind die Menschenrechte. Da es innerhalb des islamischen Staates selbst nur unter Schwierigkeiten erörtert werden kann, werden viele Filme mit dieser Thematik außer Landes gedreht, vor allem in den iranischen Communitys in Europa. In einem dieser Filme, My Worst Enemy von Mehran Tamadon (2023), sucht der Regisseur iranische Einwanderer auf, die im Evin-Gefängnis verhört wurden. Er bittet sie, ihn dem Verhör zu unterziehen, das sie erlebt haben. Die Dreharbeiten begannen lange vor den Protesten unter dem Motto „Frau, Leben, Freiheit“. Doch die Fertigstellung des Films fiel mit der immer schwierigeren Situation im Iran zusammen. Das brachte ihm viel Aufmerksamkeit beim Publikum und reges Interesse bei internationalen Filmfestivals ein. In My Worst Enemy geht es nicht nur um Menschenrechte und andere politische und soziale Themen. Der Film hinterfragt auch die Moral des Drehens von Dokumentarfilmen – etwa, ob ein Regisseur das Recht hat, die Traumata und nicht verheilten Wunden der Protagonistinnen und Protagonisten im Namen des Kinos zu nutzen oder gar als Spielmaterial zu verwenden. Im zweiten Teil der Dilogie, Where God Is Not (2023), der nicht Teil des Festivalprogramms ist, stellt sich dieses Problem noch eindringlicher. Tamadon filmt hier drei ehemalige Insassen des Evin-Gefängnisses und bittet sie, die Verhöre und Folterungen zu beschreiben, die sie durchgemacht haben.

Die armenischen Dokumentarfilme, die für das Festival ausgewählt wurden, unterscheiden sich trotz teils ähnlicher Thematik stilistisch stark voneinander. So wurden etwa die Filme Our Village von Comes Chahbazian und Far from Michigan von Silva Khnkanosyan in Arzach gedreht. Chahbazians Film wurde vor dem Krieg von 2020 fertiggestellt und ist ausgesprochen poetisch. Friedliche Alltagsszenen werden mit den lyrischen Erzählungen der Ortsansässigen verwoben, wodurch die merkwürdige Atmosphäre einer fiktiven Welt entsteht. Khnkanosyans Film wurde hingegen gedreht, als der Krieg 2020 schon begonnen hatte und in der Folge Menschen ihre Heimat verlassen mussten. Die Regisseurin verweigert sich jeder Poetisierung oder Romantisierung der erschreckenden Wirklichkeit. Sie zeigt den Alltag der Menschen in den Notunterkünften, die unter ständigem Beschuss stehen, schaut zu, wie die Einheimischen ihre Häuser verbrennen, bevor sie für immer fortgehen, und filmt den Stau der schwer beladenen Autos auf den Straßen. So entsteht eine lapidare Chronik des Krieges, die gerade deshalb um so mehr aufwühlt.

Film still from <em>FAR FROM MICHIGAN</em>Film still from FAR FROM MICHIGAN© La Huit, Cined Productions

Auch im aserbaidschanischen Kino der letzten Jahre ist das Thema Krieg sehr präsent. Im Programm des Festivals Goldene Aprikose wurde jedoch keiner dieser Filme vorgestellt. Ein Beispiel dafür ist Sermon to the Fish von Hilal Baydarov (2022). Der Film, der großen Anklang auf internationalen Festivals fand, verbindet den Krieg und seine zerstörerischen Auswirkungen auf die Menschen mit der Umweltzerstörung, wobei auch politische Kritik an der Erdölförderung in der Region durchschimmert. Banu von Tahmina Rafaella (2022) spielt gleichfalls während des dritten Arzach-Kriegs und erzählt die Geschichte einer Frau in der aserbaidschanischen Gesellschaft.

Inna Mkhitaryans Dokumentarfilm-Debüt Tonratun (2022) zeigt den Krieg im Spiegel von Gesprächen unter Frauen: In einer kleinen, traditionellen Bäckerei backen fünf Frauen Lawasch – das traditionelle armenische Fladenbrot – und erzählen dabei aus ihrem Leben. So entsteht ein Gespräch, in dem es nicht nur um die drei Arzach-Kriege geht, sondern auch um geschlechtsabhängige Abtreibung, die Stellung der Frauen in der armenischen Gesellschaft und die Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen haben. Ganz ähnlich angelegt ist auch der Film Cinema Sabaya von Orit Fouks Rotem (2021). Die junge israelische Regisseurin lädt palästinensische und israelische Frauen zur Teilnahme an einem Filmkurs ein und gibt ihnen beispielsweise auf, ihren Alltag filmen oder einen Videobrief an ihre Männer zu verfassen. So werden Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen beiden Kulturen erkundet; die gegenseitigen Vorurteile und Ängste der Protagonistinnen treten zutage und die Besonderheiten der Stellung der Frau in beiden Gesellschaften zeichnen sich ab. Ähnlich wie My Worst Enemy macht auch dieser Film den moralischen Aspekt des Drehens von Dokumentarfilmen zum Thema: Wo liegen die Grenzen, die es zu respektiert gilt? Können der Film und ganz allgemein die Kunst wichtiger sein als die Privatsphäre und Sicherheit der Protagonistinnen?

Film still from <em>TONRATUN</em>Film still from TONRATUN© DoKino, La Huit, Cined Productions

In dem Film I Am Not des israelischen Regisseurs Tomer Heymann (2021) wird die Kamera als Mittel der Heilung und Selbsterkennung dargestellt. Zwei weitere israelische Filme im Festivalprogramm drehen sich um weibliche Protagonistinnen: In Valeria Is Getting Married (2022) begleitet Michal Vinik die junge Ukrainerin Valeria. Sie soll eine arrangierte Ehe mit einem erfolgreichen Israeli eingehen, der bereit ist, ihr alles zu bieten außer Freiheit. Doch Valeria entscheidet sich für die Freiheit. Der Spielfilm The Other Widow (2022) von Ma‘Ayan Rypp handelt von einer jungen Frau auf dem Weg der Selbstfindung.

Film still from <em>VALERIA IS GETTING MARRIED</em>Film still from VALERIA IS GETTING MARRIED© Lama Films

In den georgischen Filmen des Festivalprogramms stehen – wie überhaupt im georgischen Kino der jüngsten Zeit – andere Themen im Vordergrund. Zwei Filme über LGBTQ+-Communitys – And Then We Danced von Levan Akin (2019) und Wet Sand von Elene Naveriani (2021) wurden mit großem Erfolg auf internationalen Festivals gezeigt. Eine weitere Tendenz war die Hinwendung zur sowjetischen Vergangenheit des Landes: In der Auseinandersetzung mit dem von symbolträchtigen Orten – Gärten und Statuen, Eisenbahnstrecken und Architekturdenkmälern – besetzten Raum erschließt das georgische Kino eine neue Sicht auf diese Zeit. Magic Mountain von Mariam Chachia und Nik Voigt (2023) spielt im Sanatorium des georgischen Kurorts Abastumani. Der Film zeigt den Alltag der dort behandelten Tuberkulosekranken und entfaltet daneben ein weiteres, unerwartetes Thema: Die Geschichte des Sanatoriums selbst. Es wurde noch im Zarenreich für tuberkulosekranke Angehörige der Oberschicht errichtet. Zu Sowjetzeiten diente es als abgeschottete Einrichtung für die Staatselite. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion blieb das Sanatorium noch eine Zeit lang in Betrieb, bis ein georgischer Oligarch es aufkaufte, um es abzureißen und an seiner Stelle einen eigenen Bau zu errichten. So wird die Erinnerung ausgelöscht. Der subtile Gegensatz zwischen der visuellen Erzählung und der politischen Thematik erinnert an einen anderen georgischen Dokumentarfilm: Taming the Garden von Salome Jashi (2021). Auch er erzählt eine Geschichte, in der jahrhundertealte Erinnerungen auf barbarische Weise vernichtet werden. Weder Chachia noch Jashi nennen Namen, doch der Oligarch, der das historische Gedächtnis zerstört, ist in beiden Dokumentarfilmen ein und dieselbe Person. Zwei weitere Filme, in denen die sowjetische Vergangenheit auf ähnlich eindrückliche Weise wieder lebendig wird, konnten aus Platzgründen nicht ins Festivalprogramm aufgenommen werden: Self-Portrait Along The Borderline von Anna Dziapshipa (2023) und State in a State von Tekla Aslanishvili (2022). Auf dem Festival waren jedoch noch drei weitere georgische Filme zu sehen, die das Künstlerdasein mit seinen Kämpfen, Prüfungen, existenziellen Krisen und seinem Zauber erkunden: Beautiful Helen von Giorgi Ivanishvili (2022), Drummer von Kote Kalandadze (2022) und Inconceivable Light von Anna Sarukhanova (2022).

Film still from <em>DRUMMER</em>Film still from DRUMMER© Parachute Films

Im iranischen Dokumentarfilm Silent House (2022) von Farnaz und Mohammadreza Jurabchian erzählen drei Generationen einer Familie von ihrem Haus. Aus den Erinnerungen entsteht eine Geschichte des Iran. Der Film verbindet die privaten Geschichten der Familienmitglieder mit kulturellen und politischen Ereignissen, die für das ganze Land wichtig waren, wie der Islamischen Revolution oder dem Krieg zwischen Iran und Irak. Das Haus, in dem die Familie der Geschwister Jurabchian mehr als sieben Jahrzehnte lang lebte, wird zu einem Symbol des Iran – einst blühend und voller Leben, jetzt baufällig und verlassen.

Das Internationale Filmfestival Goldene Aprikose und insbesondere die Sektion „Regionaler Wettbewerb“ sind ein filmischer Spiegel des geografischen Raums Kleiner Kaukausus und Vorderasien. Hier finden sich die Sujets und Themen, die für sie besonders schwierig und aktuell sind. Da die meisten Filme Koproduktionen mit europäischen Ländern sind oder von diesen mitfinanziert werden, zeigt der Spiegel zudem auch die im Westen vorherrschenden Projektionen der Region. Sie ist von Turbulenzen geprägt und ihre Konturen ändern sich ständig; deshalb spielt das Thema Grenzen in ihrem Kino auch eine zentrale Rolle. Grenzen schränken die Freiheit der Menschen sowohl physisch als auch ideologisch ein und lassen in ihnen zugleich die Vorstellung reifen, jenseits der Grenze gebe es eine Art „Paradies“. Die Dokumentarfilme, die im Programm des Festivals überwiegen, vermitteln einerseits das Gefühl von Teilhabe und Verbundenheit mit dem geografischen Ort, andererseits aber auch das Gefühl gewaltsamer Entwurzelung, die zum Verlust der existenziellen Lebensquellen führt.
Ein anderes Thema, das immer wieder auftaucht, sind die geschlechtliche Selbstbestimmung und die Menschenrechte – vor allem die Rechte der Frauen und ihr täglicher Kampf um einen Platz in der Gesellschaft. Bemerkenswert ist, dass die meisten dieser Filme von Frauen gedreht oder produziert worden sind und es immer mehr erfolgreiche Filmemacherinnen in der Region gibt. In Georgien und Armenien ist ihre Anzahl mittlerweiler sogar höher als die der männlichen Kollegen.
Das dritte vorherrschende Thema in den Filmen dieser Region schließlich ist die Erinnerung und die Neubewertung der Vergangenheit. Die Regisseurinnen und Regisseure loten vermeintlich ruhmreichere Zeiten aus und vergleichen sie mit der eher düster und pessimistisch anmutenden Gegenwart, als wollten sie Gründe für diese Entwicklung finden – und womöglich auch Lösungen .

Der Kleine Kaukasus war in den letzten Jahrzehnten eine der unruhigsten Regionen der Welt. Ihre Bewohner haben immer wieder Erschütterungen durchgemacht, die schwere Auswirkungen auf ihr Leben und Schicksal hatten. Der Film ist einer der wenigen Bereiche, die einen gewissen Vorteil aus diesen Turbulenzen ziehen können. Er hat die Möglichkeit, die unruhige Landschaft wie ein Spiegel zu reflektieren und als unerschöpfliche Inspirationsquelle zu nutzen.

Aus dem Russischen übersetzt von Anselm Bühling

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